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Freiwilligendienst

Wer Hilfe direkt vor Ort anbieten möchte, ist Herzlich Willkommen! Die ersten beiden Freiwilligen waren ab Oktober 2012 für 4 Monate im Heim. Es folgten bereits viele Weitere.  Ein Aufenthalt sollte mindestens 3 Monate betragen, damit man sich selbst eingewöhnen kann und für die Kinder ist ein längerer Aufenthalt einfach besser. Die Flugkosten sind selbst zu tragen und für 100 Euro im Monat kannst du im Heim leben und essen. Das Geld fließt direkt den Helfern zu. Die Lebensumstände sind sehr einfach. Du musst offen, neugierig und anpassungsfähig sein. Bitte beachte die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes. Für nähere Informationen kann gerne direkt mit uns Kontakt aufgenommen werden.


Erfahrungsberichte

Miriam Feldmann, 2017

Mit einem Lächeln im Gesicht erinnere ich mich an die Monate im Jahr 2017 bei den „Little Angels“ in Likoni zurück. Die unvergessliche Zeit im Waisenheim mit der integrierten Schule hat nicht nur meine Weltauffassung verändert, sondern auch meinen persönlichen Charakter geprägt. Ich konnte lernen, was pure Zufriedenheit und bedingungsloses Glück bedeutet. Ich hatte die Möglichkeit an mir selber zu wachsen und mich weiterzuentwickeln.

Kenia und die „Little Angels“ haben mich in vielen Lebensbereichen für mein Leben geprägt, aber das bedeutet nicht, dass jeder Moment leicht gewesen ist. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass jede Situation leicht gewesen wäre, denn auch ich wurde vor dem Abflug Richtung Mombasa mit Ängsten und Fragen begleitet: Bin ich stark genug in ein fremdes, armes Land zu reisen, wo ich niemanden kenne? Werde ich Heimweh kriegen? Werden mich die „Little Angels“ mögen? – All diese Ängste und Frage verschwanden jedoch, als ich gemeinsam mit einer weiteren Freiwilligen das Waisenheim zum ersten Mal betrat und die Menschen uns mit einem freudestrahlenden Lachen begrüßten. Wir wurden so akzeptiert wie wir sind und als neue Mitglieder der Gemeinschaft aufgenommen. Die Erwachsenen halfen uns bei der Ankunft weiter und beantworteten jede Frage, die uns auf dem Herzen lag. Die Kinder wirkten alle sehr wissbegierig, wollten möglichst viel von uns erfahren und genossen es mit uns Kartenspiele zu spielen und abends bei lauter Musik zu tanzen und zu singen. Über Brote mit Schokoladenaufstrich und typisch deutsche Süßigkeiten freuten sich die Kinder vor allem nach Anbruch der Dunkelheit während des Ramadans, aber auch süße Bananen und fruchtige Mandarinen waren nach dem Abendessen beliebt. Bei gemeinsamen Filmeabenden mit salzigem Popcorn wurde entspannt und zusammen viel gelacht.

Aber natürlich haben wir auch versucht in vielen Bereichen zu helfen und die Bewohner und das Dorf zu unterstützen: In der Schule halfen wir als „Aushilfslehrer“ oder betreuten die Kinder. Durch Spenden bekamen die Bewohner_innen und die Lehrer_innen des Waisenheims Regenjacken (die gerade während der Regenzeit unentbehrlich sind) und als das Grundnahrungsmittel „Ugali“ vor und während der Wahlen knapp und preislich zu teuer wurde, organisierten wir zusammen mit dem Kingston Hospital eine Lebensmittelausgabe für besonders bedürftige Menschen. Aber auch einen gemeinsamen Ausflug für die Kinder im Waisenheim konnten wir ermöglichen. Vielleicht verändert man so noch nicht die ganze Welt, aber ich glaube, dass es ein guter Anfang ist die einzelnen Menschen durch die eigene Hilfeleistung zu unterstützen und ihnen somit ein angenehmeres Leben zu ermöglichen, denn „wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen“ (Marie von Ebner-Eschenbach).

Die Lebenslust aller Mitglieder des Waisenheims und der Schule war ansteckend. Die Kinder und auch die Erwachsenen haben in ihrem Leben schon viel Leid und Elend erlebt und dennoch sind sie vollkommen glücklich mit dem, was sie haben und freuen sich über die positiven Dinge des Lebens. Ich glaube, dass jeder von uns so einiges von den „Little Angels“ lernen kann.