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Freiwilligendienst

Wer Hilfe direkt vor Ort anbieten möchte, ist Herzlich Willkommen! Die ersten beiden Freiwilligen waren ab Oktober 2012 für 4 Monate im Heim. Es folgten bereits viele Weitere.  Ein Aufenthalt sollte mindestens 3 Monate betragen, damit man sich selbst eingewöhnen kann und für die Kinder ist ein längerer Aufenthalt einfach besser. Die Flugkosten sind selbst zu tragen und für 100 Euro im Monat kannst du im Heim leben und essen. Das Geld fließt direkt den Helfern zu. Die Lebensumstände sind sehr einfach. Du musst offen, neugierig und anpassungsfähig sein. Bitte beachte die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes. Für nähere Informationen kann gerne direkt mit uns Kontakt aufgenommen werden.


Erfahrungsbericht „Little Angel e.V.“

Lisa-Marie Bassalig, 2016 – 2017

Ich weiß noch genau wie mein Vater mir davon erzählte, dass er jemanden kenne, dessen Schwester ein Waisenheim in Kenia gebaut hat. Als er mir dies erzählte, ahnte er wohl kaum, dass ich schon wenige Monate später im Flieger sitze, um mich tatsächlich in das dreimonatige Abenteuer in einem kleinen Ort namens Likoni zu machen.

Woran ich mich mindestens genauso gut erinnere, ist das Gefühl, welches ich nach meiner Ankunft am Flughafen empfunden habe. Ich bin gelandet, aus dem Flugzeug aus- und in ein fremdes Auto eingestiegen – in einem Land mit ausschließlich fremden Menschen. Auf dem Weg zum Heim warteten staubige Straßen und stickige Luft. Vor Angst weinte ich ein wenig. Wir fuhren weiter und ich kam am Kinderheim an, welches für die nächsten drei Monate mein Zuhause werden sollte. 30 Kinder mit dem schönsten Lächeln, welches ich je gesehen habe, springen mir euphorisch entgegen. Und ich weinte wieder. Dieses Mal vor Glück. Und ich landete noch einmal. Drei wunderbare Monate meines Lebens begannen also in diesem kleinen Waisenheim. Gemeinsam mit den Kindern habe ich den Sportunterricht gestaltet, eine eigene Farm aufgebaut, gelacht und geweint. Wir haben unzählige Klatschspiele gespielt, sind gemeinsam mit den größeren Kindern zur Schule gelaufen. Ich habe Ugali gegessen, bis ich es nicht mehr sehen konnte und habe unglaublich viel gelernt.

Was in meiner Erinnerung geblieben ist, sind vor allem die kleinen Momente, wie lange Tanzabende zu afrikanischer Musik, Abendessen im Dunkeln, Mamarita, die wohl netteste Frau, die ich je kennengelernt habe, und das Lachen der Kinder, weil sie mein schmerzverzerrtes Gesicht während einer Flechtprozedur bestaunen. Mein Herz war nie voller als in Kenia. Ich kann nur jedem Menschen raten, der es in Erwägung zieht, seine eigene kleine Reise anzutreten, es auf jeden Fall zu tun. Alle anfänglichen Zweifel, alle „ich weiß nicht, ob ich es packe ohne ständig fließendes Wasser und ohne eine richtige Dusche“-Gedanken, alle Ängste verfliegen bereits nach einer super kurzen Eingewöhnungsphase. Besonders waren auch die Strandausflüge. Wir sind mit den Kids gemeinsam in einem Bus zum Strand gefahren, haben im Sand gespielt, die heiße Sonne und das kühle Wasser genossen und für einen Moment die Welt um uns herum vergessen.

Warum ich mich heute noch so gern daran erinnere, hat vor allem einen Grund – Dieses Abenteuer hat einen Nachhall, der sich bis heute in meinem Leben widerspiegelt. Seitdem ich die kleinen Engel kennengelernt habe, bin ich viel dankbarer für das, was ich habe und versuche immer mehr zu geben, statt zu nehmen.